So wirst du hormonelle Akne los

Wie entsteht Akne? Wieso tritt sie besonders vor der Periode auf und wie kann man sie künftig vorbeugen? – Während der PMS-Phase neigen viele menstruierende Personen zu hormoneller Akne. Lerne mit uns, wie der Zyklus und hormonelle Akne zusammenhängen und was du tun kannst, um nicht jeden Monat auf's Neue PMS-Akne zu bekommen. 

Exkurs: Wieso bekommt man vor der Periode Unreinheiten?

Der Menstruationszyklus wird von hormonellen Schwankungen bestimmt. In den verschieden Zyklusphasen verändern die beiden dominierenden Hormone Östrogen und Progesteron ihre Werte und regeln bestimmte Körperfunktionen, wie zum Beispiel den Eisprung, die Körpertemperatur und die Talgdrüsenaktivität.

Während des Menstruationszyklus kann man die Haut etwa in zwei Zustände unterteilen. 

1. Zyklusphase: Nach der Periode, etwa 10-14 Tage vor dem nächsten Eisprung steigt der Östrogenspiegel an. Die Haut ist in der Regel praller, hat weniger Unreinheiten und das Hautbild ist ruhiger.

2. Zyklusphase: Nach dem Eisprung, etwa 10-14 Tage vor der nächsten Periode (PMS-Phase) sorgt die hormonelle Veränderung für ein Überangebot an Androgenen. Die Talgdrüsenaktivität wird angeregt und es kann zu fettiger, öliger Haut (oft im unteren Wangenbereich und Kinn), verstopften Poren und als Folge dessen zu Unreinheiten und Akne vor der Periode kommen.

Wie entstehen Unreinheiten und Akne?

Unreinheiten entstehen, wenn der Körper zu viel Talg produziert und dieser nicht richtig austreten kann, weil Mitesser und Verhornungen den Porenkanal verstopfen. (5 Tipps bei chronischen Unreinheiten)

Regulierst du die beiden Faktoren Talgproduktion und Verhornungen von innen über die Ernährung und von außen über die Pflege, kannst du langfristig zu einem klaren Hautbild kommen und hormonelle Pickel minimieren. Lerne mit uns, wie es geht!

Tipp 1: Mache 7-10 Tage vor der Periode ein sanftes Peeling

Vielleicht wendest du schon das eine oder andere Peeling regelmäßig an. Unser Vorschlag gilt daher vielmehr dem Timing des Peelings. Da die Haut meistens 7 - 10 Tage vor der nächsten Periode öliger wird, die Talgdrüsen also aktiver sind ist hier ein guter Zeitpunkt für ein Peeling.

Peelings können die Haut von Verhornungen freimachen, sodass Talg etwas besser abfließen kann. Das senkt die Wahrscheinlichkeit für neue Unreinheiten. 

Tipp 2: Pflege pur, antientzündlich und antioxidativ

Da die Haut in der PMS-Phase in der Regel genügend Talg produziert, kannst du nun auf eine besonders minimalistische Pflege setzen. Für unreine Areale empfehlen wir dir eine antientzündliche Emulsion aus Rosenwasser, Jojobaöl und Kaktusfeigenkernöl. Rosenwasser hat einen leicht sauren ph-Wert von 5 und stärkt den Säureschutzmantel der Haut. Jojobaöl wirkt antientzündlich, beruhigend und talgregulierend, ohne die Haut dabei zu sehr abzudichten (nicht komedogen). Es ähnelt Teilen unseres hauteigenen Talgs, verschmilzt wie ein schützender Film mit der Haut und hilft so, Feuchtigkeit zu binden. Auch Kaktusfeigenkernöl wirkt antientzündlich, restrukturierend und verhorungsregulierend und hilft somit die Wahrscheinlichkeit für weitere Unreinheiten zu senken. Spiele mit der reduzierten Pflege und höre darauf, was deiner Haut gut tut. Manchen reichen auch ein paar Spritzer ihres Lieblings-Blütenwassers oder Toners. Wenn du eine individuelle Beratung brauchst, helfen wir dir auch sehr gerne weiter.

Bonus für sensible Haut: Die Pflege mit puren Bio-Ölen und -Hydrolaten ist frei von Zusatzstoffen. 

Tipp 3: Minimiere Akne-Trigger und ernähre dich antientzündlich

Nach dem Eisprung führt die hormonelle Verschiebung zu einer erhöhten Talgdrüsenaktivität in der PMS-Phase. Untersuchungen haben gezeigt, dass du in dieser Phase chronische Unreinheiten und Akne-Symptome erheblich durch die Änderung deiner Ernährungsgewohnheiten reduzieren kannst. (1) Das schaffst du am besten, indem du typische Trigger für eine erhöhte Talgdrüsenaktivität und Pickel reduzierst und dich antientzündlich ernährst. (erfahre mehr: Diese Trigger lösen Akne und Unreinheiten aus)

1. Akne-Trigger: Kuhmlich
Zu viel Milch und Milcherzeugnisse (insbesondere Kuhmilch) verstärken in vielen Fällen Hautunreinheiten, da sie im Körper Wachstumshormone (Insulinähnliches Wachstumshormon IGF-1) triggern, die zu einer höheren Talgdrüsenaktivität führen.
Versuche für eine Weile (2-3 Wochen) Milchprodukte in deinem Ernährungsplan zu minimieren, auf pflanzliche Milch umzusteigen oder die Kuhmilch ganz zu streichen, um zu sehen wie es deiner Haut damit geht. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du eine Besserung feststellen wirst. Wenn du nicht komplett auf Milch und Co. verzichten möchtest, kannst du danach versuchen auf kleinere Mengen umzusteigen, um zu sehen, ob deine Haut auch damit zufrieden bleibt. 

2. Akne-Trigger: Zucker, Alkohol, Weißmehl
Lebensmittel mit einem hohen Glykämischen Index, also einem hohen Zuckergehalt stehen ebenfalls in Verdacht Akne zu begünstigen. (2) Ein zu schneller Anstieg des Blutzuckerspiegels durch Lebensmittel wie stark Zuckerhaltiges, Schokolade (unter 70% Kakaoanteil), Weißmehlprodukte und Chips, kann Entzündungen im Körper begünstigen, die Talgdrüsen zusätzlich aktivieren, also deine Haut fettiger machen und das Auftreten von Unreinheiten verstärken. Dasselbe gilt übrigens auch für zuviel Weißmehl und Alkohol. 

Ernähre dich antientzündlich

Entzündungshemmende Lebensmittel, wie Kreuzblütler (Brokkoli, Rosenkohl), grünes Blattgemüse, Pilze, Blaubeeren, Lein und Hanfsamen (+öl), fetter Fisch (Wildlachs, Makrele) und fermentierte Lebensmittel (Sauerkraut, Kimchi, Kefir) helfen dir dabei, die entzündeten Haustellen zu reduzieren und künftige Unreinheiten vorzubeugen. (erfahre mehr: Diese Ernährung hilft gegen Akne und Unreinheiten)

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(1) Krystyna Romańska-Gocka,corresponding author Magdalena Woźniak, Elżbieta Kaczmarek-Skamira, and Barbara Zegarska. The possible role of diet in the pathogenesis of adult female acne.  Postepy Dermatol Alergol. 2016 Dec; 33(6): 416–420. Published online 2016 Dec 2. doi: 10.5114/ada.2016.63880 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5183780/
(2) Alicja Kucharska,corresponding author Agnieszka Szmurło, and Beata Sińska Significance of diet in treated and untreated acne vulgaris Published online 2016 May 16. doi: 10.5114/ada.2016.59146 
(3) Alissa Vitti, In the Flo, S. 117